Datscha 2 - Im Nebel des Grauens
Szenischer Liederabend von Thomas Esser & Ensemble
Premiere: 30.09.2011, Theater Plauen-Zwickau
Regie: Thomas Esser / Ausstattung: Anja Kreher / Musikalische Leitung: Chris Weinheimer / Dramaturgie: Brigitte Ostermann / Band: Thomas Baumgarte, Hans Rohe, Melchior Walther / Schauspiel: Julia Bardosch, Saro Emirze, Daniel Koch, Ute Menzel, David Moorbach, Julia Rani, Michael Schramm
„(...) Das Stück, wie sein sich noch bestens im Spielplan behauptender Vorgänger „Datscha Lambada `89“, im Team entwickelt, steuert neue Ufer an. War die erste Produktion eine von leichtfüßiger Zeitkritik erfüllte Geschichte mit gutem Ausgang, so bekommt das Publikum jetzt einen augenzwinkernden Horrortrip serviert. (...). Geboten wird unter der Regie von Thomas Esser neben eines genüsslich auf die Spitze getriebenen schwarzen Humors auch beachtliche Live-Musik (...).
(Freie Presse Plauen, 04.10.2011)
„ „Datscha 2 – Im Nebel des Grauens“ erlebt in Zwickau seine erfolgreiche Premiere. (...) Mit dem musikalischen Spaß „Datscha Lambada `89“ startete das Schauspielensemble vergangenes Jahr erfolgreich in die zweite Dekade des neuen Jahrtausends und hatte durchschlagenden Erfolg mit der Idee, eine illustre Gesellschaft durch ein Unwetter in einer morbiden Datsche festzuhalten. Die Band aus Rumänien, die damals ihre Freunde aufgemischt hat, hat nun in seiner Heimat einen Campingplatz eröffnet. Die Einladung an die deutschen Freunde wird begeistert aufgenommen und los geht´s nach Transsylvanien ins Land der Vampire. (...) Die Breite der Musikstile erweist sich als unendlich weit gefasst: „I want your Sex“ (George Michael) erfasst alle zehn Akteure der turbulenten Ereignisse auf der Bühne und lässt auch die Zuschauer mitklatschen. Julia Bardosch als Obervampir (als solche entpuppen sich nach und nach die Campingplatzbetreiber allesamt) sorgt dafür, dass die Besucher einer nach dem anderen gebissen werden. Verlockend weiblich und verführerisch elegant bietet Bardosch einen harten Kontrast zu Daniel Koch, der als putzig schreckhafter Freizeit-Indianer die Gefahr, die von der Schönen ausgeht, ahnt. Doch bei „Du riechst so gut“ (Rammstein) lehnt sich der letztlich auch gebissene und gewandelte Indianer mit tropfendem Zahn in die Reihen der Zuschauer und schnüffelt genüsslich an den Hälsen der Damen. Die Schauspieler ziehen unter der Regie von Thomas Esser alle Register ihrer musikalischen und schauspielerischen Talente. Anja Kreher hat mit Witz den dazugehörigen Rahmen in einer morbiden, gruselig anzusehenden Kulisse gestaltet. Da lässt sich ein Vollmond an- und ausknipsen oder ein Herzhäuschen steht kurz vorm Explodieren, und als dann noch Batman über die Bühne schwebt, bleibt kein Auge trocken. Am Ende gibt´s viel herzlichen Beifall für den musikalischen Spaß, den sich das Ensemble und der Regisseur selbst ausgedacht hat.
(Der Zwickauer, 21.10.2011)